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Haurân.ʿÎRE. 23. Route. 429 einem tiefen Graben umgeben, der theilweise durch heruntergefallene
Bausteine angefüllt ist. Eine Bogenbrücke führt in das Castell. Man
sieht noch römische Adler an einigen Portalen, aber auch Schiessscharten
und arabische Inschriften; denn das Castell verdankt seine Wiederauf-
bauung
im Mittelalter derselben Politik, wie die Citadelle von Bosra
(S. 427). Die Aussicht von der Citadelle umfasst eine ansehnliche Zahl
zerstörter Städte. Die alte Römerstrasse von Bosra nach Basra am Schatt
el ʿArab beim persischen Meerbusen biegt hier nach SO. ab.

Von Salchat nach ʿOrmân sind St. NO; wenn man um den Hügel
Sfêch herumreitet, so kann man mit ½ St. Umweg den Ort ʿIyûn be-
suchen
. Derselbe hat seinen Namen von den vielen Quellen, an welchen
stets viele Beduinen lagern. Im Orte sind einige Ruinen schöner öffent-
licher
Gebäude. Von ʿIyûn aus erreicht man nordwärts in circa 2 St. die
Ortschaft Sahwet el-Chidr, eine verfallene Stadt mit einem Castell und einer
Kirche, wo alle Religionssecten den heil. Georg oder Chidr verehren. Die
Gegend ist grün und theilweise bewaldet.

Von hier kann man nach Hebrân zurückkehren (circa 2 St.). Wer
vorzieht, auf der O.-Seite des Gebirges zu bleiben, reitet nach Sâla
( St.), ehemals eine grosse Stadt; dann in circa 2 St. nach Busân, von
wo man die östliche Wüste bis zu dem unzugänglichen Strich der Harra
übersieht. Die Steinhäuser der Stadt sind wohl erhalten; ebenso die von
Muschennef, das man in 1 St. erreicht. Es hat einen Tempel und viele
schöne Steinthüren. In 45 Min. kommt man nach Umm er-Ruwâk; in
circa St. über Tarba nach Têmâ; eine gute halbe Stunde N. davon
liegt Dûmâ. Têmâ und Duma sind zwei grosse Ortschaften; wenn die
Tradition Recht hätte, die Heimath Hiobs in den Haurân zu verlegen
(S. 420), so könnte Têmâ wohl das biblische, Hiob. 2 u. 11, Jerem. 25, 23
u. a. genannte sein; Bus wäre = Busân. In Dûmâ sind Souterrains mit
Steinsärgen. Von hier reitet man in St. nach Schakka hinüber (S. 438).

Eine Tour weiter östlich führt von ʿOrmân zu den interessanten Tro-
glodytenstädten
von Hibikke und Tell Schaʿf.

Von Bosra nach Damascus. Von Bosra direct nordwärts führt
eine Römerstrasse am W. Fuss des Haurângebirges nach ʿIre und
Suwêda. Nach 80 Min. erreicht man das Dorf Djemarrîn, das einige
grössere Gebäude enthält; N. davon führt eine Brücke (dabei ein
Wachtthurm) von drei Bogen über das Wâdi ed-Deheb, das weiter
unten Wâdi Zêdi (S. 428) heisst und in welchem Wasser fliesst.
Zwischen üppigen Feldern hindurch erreicht man in ferneren 30 Min.
ein grosses viereckiges vereinzeltes Gebäude mit dicken Mauern,
Namens Dêr Zubêr, wahrscheinlich ein altes Kloster, wie die Be-
nennung
sagt. Von hier hat man noch 1 St. nach ʿIre; r. abbiegend
kann man den Tell und die Ruinen von Weter besuchen, von wo das
Schloss von ʿIre bereits sichtbar ist. Auf einem nahen Hügel SO.
sieht man (20 Min.) die Ruinen des Dorfes Ghassân. Dasselbe er-
innert
an die Könige, welche hier geherrscht haben (S. 419), ist aber
heute nur ein elender Steinhaufen; auf manchen der zwischen üppi-
gen
Nesseln liegenden Quadern findet man architectonische Ver-
zierungen
, aber ausser den Ruinen einer Kirche und manchen dun-
keln
Souterrains weder Gebäude noch Inschriften. Die Aussicht von
der Spitze des Hügels ist schön. Von Ghassân reitet man in einer
kleinen Stunde über steinigen Boden direct nach ʿIre, von Weter
über das Drusendorf Mudjêmir in 45 Min.

ʿÎre liegt zwischen zwei Bachbetten, die S. und N. vom Dorfe
nach W. laufen, auf einem kleinen Hügel in der Ebene; die Ruinen